
Atomausstieg ist möglich!
Als die CDU/FDP Regierungskoalition ohne Not den von der damaligen Rot/Grünen Regierung beschlossenen schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie aufkündigte, ging eine Welle der Empörung durch unser Land. Der SPD Energieexperte Hermann Scheer kämpfte vergeblich im Bundestag gegen diese energiepolitische Wende rückwärts. In mühevollen Verhandlungen war es damals gelungen die Energieerzeuger zu diesem Ausstieg aus der Atomenergie zu bewegen.
Jetzt nach der noch nicht abzusehenden Atomkatastrophe in Japan ist laut Kanzlerin Merkel eine neue Lage entstanden. Die Risiken die so unwahrscheinlich waren sind in Japan plötzlich eingetreten. Es sollen jetzt in Deutschland 7 Kernkraftwerke die vor 1980 in Betrieb gegangen sind vorübergehend abgeschaltet werden. Nach einem dreimonatigen Moratorium soll dann über einen Weiterbetrieb oder die endgültige Stilllegung entschieden werden.
Laut SPD-Chef Sigmar Gabriel ist jetzt das Ende des Atomzeitalters erreicht. Er fordert eine europaweite Volksinitiative zum Ausstieg aus der Atomenergie. Die SPD will eine Rückkehr zum Atomausstiegsgesetz ohne Begrenzung auf nur drei Monate. Die ältesten Atomkraftwerke Biblis A und Neckarwestheim wären nach diesem Gesetz bereits vom Netz genommen worden.
Ebenso kritisierte er die starke Rücknahme der Förderung der Solarenergie durch die Regierung. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für Atomenergie ist nach allen Umfragen mehrheitlich nicht mehr vorhanden.
Auf der anderen Seite wurden mehr Solaranlagen in den letzten beiden Jahren in Betrieb genommen, als in den Berechnungen vorgesehen war. Wir haben mittlerweile an sonnigen Tagen einen Strom-Überschuss. Die als Brückentechnologie bezeichneten Kernkraftwerke können diese Funktion gar nicht erfüllen, weil sie zu schwerfällig sind. Stattdessen müssten Gaskraftwerke oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen die Grundlastversorgung übernehmen. Wir werden jetzt erleben, dass unsere Stromversorgung auch nach der Stilllegung einiger Kernkraftwerke weiterhin sichergestellt ist.