„Strom statt neuen Straßen!“

Michael Herrlich (Fulda)
Michael Herlich (Fulda)

„Strom statt neuen Straßen!
Liest man vom Bau dieses umstrittenen weiteren Autobahnteilstücks A49 von Kassel nach Gießen, könnte man ein Freund der Schuldenbremse werden. Obwohl schon das Geld für die Instandhaltung des bestehenden Straßennetzes fehlt, werden immer noch neue Autobahnen gebaut. Hier muss wohl konservativ mit altmodisch übersetzt werden.
Würde man stattdessen die 205 Millionen Euro – bei denen es erfahrungsgemäß nicht bleibt – in Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW’s) investieren, so wäre dies hingegen zukunftsträchtig. Diese kleinen Kraftwerke können in jedem Haus die Heizung ersetzen und nebenbei gleichzeitig Strom erzeugen. Denn Öl und Gas sind viel zu schade, um nur zu Heizzwecken verbrannt zu werden. Man könnte also seinen eigenen Strombedarf decken und den Überschuss verkaufen. Dass dieser momentan aber nicht annähernd so lukrativ vergütet wird wie Solarstrom, zeigt, dass die Politik das Potential dieser Minikraftwerke noch nicht erkannt hat. BHKW’s können zudem dann Strom liefern, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Sie sind daher eine ideale Schlüsseltechnologie zum sofortigen Atomausstieg. Außerdem fördern die Anlagen bei der Montage nicht nur das Elektro- und Sanitärhandwerk sondern auch die deutsche Industrie, da namhafte Hersteller mitten in Deutschland sitzen. Durch die Einnahmen aus der Stromerzeugung vermindern BHKW’s auch die Abhängig von den Brennstoffkosten. Durch eine Zusammenarbeit von GWV, ÜWAG und den politischen Entscheidungsträgern sollte man fundierte Umstiegsangebote für Heizungsbetreiber anbieten und dazu z.B. die Gelder von geplanten Straßenneubauten verwenden. Für die obige Summe bekäme man übrigens ca. 13.000 Mini-BHKW’s.