SPD-Ortsverein Fulda-Süd für Energiewende

SPD-Ortsverein Fulda-Süd für Energiewende Umweltpolitik als Schwerpunkt der nächsten Jahre

Auf der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Fulda-Süd freuten sich die Parteimitglieder über die Wiederwahl von Peter Jennemann zum Umweltausschussvorsitzenden der Stadt Fulda. "Die Wahl ist ein großer Vertrauensbeweis für Peter Jennemann und eine Anerkennung seiner bereits 5 -jährigen Tätigkeit in diesem Amt", so der Vorsitzende des Ortsvereins, Prof. Dr. Peter Haller.

Jennemann referierte zum Thema "Energiepolitik und kommunale Verantwortung". Es sei ein großer Fehler der schwarz-gelben Regierung in Berlin gewesen, den unter Gerhard Schröder ausgehandelten Konsens des Ausstiegs aus der Atomkraft aufzukündigen, der in der Gesellschaft eine breite Verankerung hatte. Die Rücknahme der Laufzeitenverlängerung und ein beschleunigter Ausstieg sei zwingend geboten. Tschernobyl, Fukushima, ungelöste Endlagerstätten und auch in Deutschland unsichere AKWs erfordern die schnellstmögliche Wende hin zu regenerativen Energieformen.

"Der Weg der ÜWAG ist richtig", sagte Jennemann. Den Großteil des Öko-Stroms beziehe das Überlandwerk aus Wasserkraftwerken aus Österreich. Dabei bezeichnete er die Alpenrepublik als weitsichtig, da Österreich keine AKWs besitze und der Bau sogar durch die Verfassung verboten sei.

Die Beteiligung der ÜWAG an dem "Offshore-Windpark-Borkum II" sei in zweierlei Hinsicht der richtige Weg: erstens setze die ÜWAG damit verstärkt auf erneuerbare Energien und zweitens entwickele sich das Unternehmen vom Stromeinkäufer hin zum Stromproduzenten. Jennemann erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Beteiligung der ÜWAG an einem Kohlekraftwerk der neuesten Technologie. Natürlich sei dies ein Abwägungsprozess, ob man in ein Kohlekraftwerk noch investiere. Die SPD der Region habe diesen Beschluss aber mitgetragen – übrigens weit vor Fukushima und auch noch vor einer Verlängerung von Laufzeiten -, weil sie für eine Übergangszeit Kohlekraftwerke, ausgerüstet mit neuester Technologie und einem geringen Schadstoffausstoß, für vertretbar halte. Überlegungen, auch Gasturbinenkraftwerke zu favorisieren, sollten breit diskutiert werden.

Jennemann forderte dabei eine exakte Diskussion ohne das Vermischen von Gefahren und Auswirkungen: "Atom und Kohle in einem Satz bei einem Ausstiegsszenario zu plakatieren, wird der fachlichen Diskussion und dem unterschiedlichen Gefahrenpotenzial nicht gerecht", so der Stadtverordnete wörtlich.
Sein "Nein" zur Atomkraft gründet sich auf ein persönliches Schlüsselerlebnis.

Vor 25 Jahren musste er seinen kleinen Sohn von dem Sandkasten fernhalten, musste das Spiel im Freien unterbleiben, war plötzlich Salat und Gemüse nicht mehr genießbar, weil ein AKW in der heutigen Ukraine einen Atomunfall unvorstellbaren Ausmaßes hervorgerufen hatte.

Da sei es klar gewesen, dass Atomenergie eine Energiegewinnung mit viel zu großem Gefahrenpotenzial darstellt. "Bereits Tschernobyl hat uns zu kompromisslosen Gegnern der Kernenergie gemacht, Fukushima lieferte hierbei nur noch einmal eine traurige Bestätigung der richtigen Grundhaltung", stellte Jennemann fest.

Als Ergebnis der Aussprache fordert die SPD Fulda-Süd, die Nutzung der Kernenergie möglichst umgehend zu beenden und regenerative Energieformen massiv und unverzüglich auszubauen. Die kommunalen Vertreter der SPD in Stadt und Kreis wurden für ihre klare Linie in Fragen der Energiepolitik gelobt und aufgefordert, zielstrebig dieses Energiekonzept auch in der Region voranzutreiben.

Für Fragen:

Dr. Peter Haller
Spessartstr. 1d
36043 Fulda
Tel. 0178/7213682