
Das Europäische Parlament stimmte am Mittwoch in Straßburg für ein Gesetz über Lebensmittelinformationen. "Die beschlossene Lebensmittelkennzeichnung bedeutet leider nur teilweise einen Fortschritt für die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union", kommentierte die SPD-Europaabgeordnete Barbara Weiler. "Konservative und Liberale verhinderten eine verständlichere Kennzeichnung", so die Verbraucherschutzexpertin weiter. Durch das neue Gesetz werden Lebensmittelhersteller zukünftig verpflichtet, Bürgerinnen und Bürger umfangreicher zu informieren:
Angaben zu Energiewert, Fett, gesättigten Fettsäuren und Kohlenhydraten mit besonderem Hinweis auf Zucker und Salz sowie Eiweiß sind auf der Produktrückseite aufzulisten. Allergene müssen immer gekennzeichnet und in der Zutatenliste besonders hervorgehoben werden (auch auf unverpackter Ware). Abgelehnt wurde die Forderung der Sozialdemokraten und des für Verbraucherfragen zuständigen EU-Kommissars John Dalli nach einer verpflichtenden Angabe des Kalorienwertes auf der Produktvorderseite. Darüber hinaus ist die Weigerung der EU-Mitgliedsstaaten im Rat, eine vernünftige Herkunftslandkennzeichnung einzuführen, besonders kritisch zu sehen. Das Europäische Parlament hatte gefordert, dass der Ursprung von Fleisch, Geflügel und Milch sowie für Obst und Gemüse immer angegeben werden muss. "Durch die Blockadehaltung der schwarz-gelben Mehrheit im EU-Parlament und bei den nationalen Regierungen der Mitgliedstaaten ist aus der sinnvollen Reform leider nur ein halbherziges Reförmchen geworden", fasst die nordhessische Parlamentarierin Barbara Weiler zusammen.