
So genannter Schutzstreifen für Radfahrer in der Bahnhofstraße wirft mehr Fragen auf, als dass er eine Antwort für das Sicherheitsbedürfnis für Radfahrer gibt
Diese Maßnahme habe feststellbar für Irritationen, sowohl bei Rad- als auch bei Autofahrern, gesorgt und sei ein weiteres Zeugnis für hilfloses Vorgehen bei der Schaffung vermeintlichen Schutzes für Radfahrer. Sicherlich fehlt es noch an der Akzeptanz und Rücksichtnahme, wenn den anderen Verkehrsteilnehmern zulässigerweise in einer Einbahnstraße Radfahrer entgegenkommen. Aber diese kurze Schutzzone habe den Namen keineswegs verdient und sei deshalb eigentlich überflüssig, resümiert Fraktionssprecher Tritschler.
Diese Aktion passe allerdings absolut in die Flickschusterei, die sich Radwegenetz Fulda nennt. Es sei kein Wunder, dass sich Radfahrer in der Stadt Fulda unsicher fühlten. Mal gebe es Stücke von Radwegen, dann wieder nicht, weil sie im Nirwana enden. Es gibt Einbahnstraßen, die dürfen entgegen der Fahrtrichtung genutzt wer-den, andere wiederum nicht. Mal gibt es rot gekennzeichnete Radwege, entweder auf der Straße oder auf dem Bürgersteig, oder gar abwechselnd. Manchmal kann der Bürgersteig genutzt werden, wenn eine entsprechende Beschilderung vorhanden ist.
Die Verwirrung betrifft nicht nur die Radfahrer, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sicherlich tragen die vielfältigen Verkehrsschilder mit ihren verschiedenen Bedeutungen auch zu dieser Verwirrung bei. Der Stadt könne aber der Vorwurf nicht erspart bleiben, einfache und verständliche Lösungen zu finden, die ein einigermaßen gesichertes Radfahren in Fulda ermöglicht.
Grundlage für das Fuldaer Radwegenetz sei ein mehr als zwanzig Jahre altes Kon-zept, dass eigentlich nie richtig aktualisiert und neuen Verkehrsbeziehungen und -begebenheiten angepasst wurde. Deshalb fordert die SPD-Fraktion die dringende Überarbeitung dieses Konzepts und dessen rasche Umsetzung, vor allem im inner-städtischen Bereich, ohne die Beziehung der Stadtteile in die Innenstadt und untereinander zu vernachlässigen. Das Mauerblümchen-Dasein für Radfahrer müsse ein Ende haben, fordert Tritschler.
Eine klare Konzeption wie Radfahren in Fulda möglich ist, diene dem Interesse und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Es diene auch dem Radtourismus, der in Fulda immer mehr zunehme. Zu diesem Konzept gehörten auch die schon lange von der SPD geforderten sicheren Unterstellmöglichkeiten für Räder und Gepäck an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Fuldas. Auch hier habe die Stadt erheblichen Nachholbedarf, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung.