Mit Kritik hat der Landratskandidat der SPD, Jonathan Wulff, auf die Ausrichtung des Harley-Treffens im Biosphärenreservat Rhön reagiert. Der Friendship Ride zeigt deutlich, dass der Landkreis endlich ein Tourismuskonzept braucht, meint Wulff.
Die meisten Besucher des Biosphärenreservats sehnten sich nach Ruhe und einem ungetrübten Naturerlebnis. Drei Tage geballter Motorradlärm passten nicht zum dem im Konzept des Biosphärenreservat vorgesehenen sanften Tourismus.
Das Motorradtreffen habe zudem einen Verdrängungseffekt: viele Stammgäste würden die Rhön während des Friendship Ride meiden. Im Ergebnis bleibe wenn überhaupt, nur wenig Geld hängen. Wulff spricht deshalb von einer Milchmädchenrechnung. Für einen nicht nachweisbaren touristischen Nutzen füge der Kreis dem Markenkern des Biosphärenreservats einen erheblichen Schaden zu.
Die von Landrat Woide vertretene Auffassung, der Motorrad-Event sei ein wesentlicher touristischer Bestandsteil des Biosphärenreservats, sei Ausweis einer gescheiterten Tourismusförderung. Das Ergebnis der verfehlten Tourismuspolitik ist bekannt: stark sinkende Übernachtungszahlen in der hessischen Rhön. Wulff zufolge ging deren Zahl zwischen 2008 und 2010 um fast 4 % oder ca. 18.000 jährlichen Übernachtungen zurück.