Scheinbar liegen beim OB die Nerven blank

Hans-Joachim Tritschler (Fulda)
Hans-Joachim Tritschler (Fulda)
Thomas Kalschne (Fulda)
Thomas Kalschne (Fulda)

Ob dieser Sprachgebrauch des ersten Repräsentanten der Stadt Fulda würdig ist, mögen andere entscheiden, auf alle Fälle ist es eine politische Stilfrage. Schizophrenie sei eine schwere psychotische Erkrankung und sollte dieser Vorwurf so gemeint sein, dann würde das schon eine persönliche Beleidigung bedeuten.

Scheinbar liegen beim OB die Nerven blank, anders könne man diese überempfindliche Reaktion nicht verstehen. Wenn Menschen verschiedene Wahrnehmung über den gleichen Sachverhalt haben, so sei das ein normaler und kein krankhafter Zustand. Der OB nehme sich das Recht heraus wahrzunehmen, dass die Fuldaer Bevölkerung den neu gestalteten Platz annehme und damit kritische Anmerkungen ausblende. Die SPD dagegen habe Sensoren für die Kritik, die sich an der einen oder anderen Stelle äußere, somit eine differenzierte Wahrnehmung.( Siehe auch FZ – Umfrage zu diesem Thema)

Es sei auch ein normaler Vorgang, dass Planungen nicht immer unbedingt 1:1 in die Realität umgesetzt würden. Eine gefasste positive Grundsatzentscheidung zu einem Vorhaben, schließe deshalb Kritik an der Ausführung keineswegs aus. Deshalb sei es kein Widerspruch, einer Gesamtmaßnahme zuzustimmen, trotzdem im Detail eine andere Meinung zu haben als die Ausführenden. Im Übrigen seien im Laufe der Neugestaltung Universitätsplatz viele Informationen erfolgt, über die allerdings keine Abstimmungen mehr erfolgten.

Der OB habe wieder mal ein schlechtes Beispiel für Umgang mit Kritik abgeliefert. Das Selbstverständnis, eigenes Handeln als Alternativlos hinzustellen, verstelle natürlich den Blick für andere Möglichkeiten. Dünnhäutige Reaktionen auf Kritik seien dann die Folge. Vielleicht habe der OB auch zu viele Ja-Sager in seinem Umfeld, auch das verstelle den Blick für Anderes.

Die SPD werde sich jedenfalls weiterhin vorbehalten, kritische Anmerkungen, auch und gerade – wie in diesem Fall – aus der Bevölkerung, öffentlich zu machen. Denn es sei ein wertvolles Gut der Demokratie, Meinungen frei zu äußern, auch wenn das dem Einen oder Anderen nicht gefalle. Die sei ein Recht und gerade zu die Pflicht politischer Parteien, äußerten Kalschne und Tritschler zum Schluss der Pressemitteilung.