
Im Rahmen einer Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen in der SPD (AfB) konnte der Landratskandidat Jonathan Wulff den stellvertretenden Schulleiter der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen, Rolf Ralle begrüßen.
Diese Integrierte Gesamtschule gewann den Deutschen Schulpreis 2011 als beste Schule. Wie Ralle berichtete, würden die Kinder von Klasse 5 bis 10 gemeinsam unterrichtet, vom Hauptschüler bis zum Gymnasiasten. Bis zur Klasse 8 gäbe es zudem keine Notenzeugnisse, sondern ausführliche Beurteilungen über den jeweiligen Entwicklungsstand der Kinder. Sitzenbleiben finde nicht statt, selten gehen die Kinder freiwillig zurück. Nach Klasse 9 können die Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem Hauptschulabschluss, nach Klasse 10 mit einem Realschulabschluss bzw. der Eignung für die gymnasiale Oberstufe verlassen. Ralle berichtete auch, dass der Erfolg der Schule im hohen pädagogischen Engagement der Lehrkräfte bestehe. So fänden nicht nur intensive Schülergespräche statt, sondern auch Beratungen von Eltern der einzelnen Tischgruppen.
Starken Zulauf erhalte die Gesamtschule in letzter Zeit dadurch, dass viele Eltern ihren Kindern das verkürzte Gymnasium (G8) nicht zumuten wollen. In der anschließenden sehr engagiert geführten Aussprache wollten die AfB – Mitglieder viele Details wissen zur Zusammenarbeit in den Tischgruppen. Sie würden, so Ralle bewusst gemischt zwischen den Geschlechtern und leistungsunterschiedlichen Schülerinnen und Schülern. So könne ein hohes Maß an täglicher sozialer Kompetenz gelebt werden.
Besonderes Augenmerk lege die Schule auf die Kompetenz und Engagement ihrer Kolleginnen und Kollegen. So sei das pädagogische Konzept der Schule über viele Jahre „von unten“ gewachsen und wurde ständig weiterentwickelt. Neue Kollegen müssten diese Schulform wollen, sonst hätten sie wenig pädagogischen Erfolg. Trotz des hohen Einsatzes sei nur eine sehr geringe Fluktuation festzustellen, was auf eine hohe Zufriedenheit bei Kollegen, Schülern und Eltern schließen lasse.
In seinem Schlusswort betonte Wulff, dass für die Region Fulda ein derartiges Schulangebot entwickelt werden solle, damit wieder ein sechsjähriges gymnasiales Mittelstufenangebot mit dreijähriger Oberstufe (G9) möglich wäre. Der neugewählte AfB – Vorsitzende Bernhard Lindner dankte Ralle für sein Angebot, „seine“ Schule besuchen zu können.
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