
Willy Brandt ein Visionär des geeinten Europas
In diesen Tagen jährt sich zum 40. Mal die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Altbundeskanzler Willy Brandt, meldet der SPD-Unterbezirk Fulda in einer Pressemitteilung. "Willy Brandt war einer der ersten Politiker, der die Vision von einem geeinten Europa beschrieb und sie nachhaltig verfolgte" betont die Vorsitzende Sabine Waschke (MdL).
Mit seiner "Neuen Ostpolitik", die Willy Brandt gegen den entschiedenen Widerstand der Mehrheit der CDU/CSU-Opposition durchsetzte, bemühte sich Willy Brand um eine nachhaltige Politik der Entspannung in den Beziehungen der Staaten Europas. Die konservative Seite warf Willy Brandt damals vor, mit seiner Ostpolitik die Anerkennung der DDR zu betreiben. Sie sahen die Entspannungspolitik nicht als Weg zum Zusammenbruch der Staaten des Ostblocks, sondern konstatierten im Ergebnis einzig eine Aufwertung und Stabilisierung der Ostblockregierungen.
Der weltweit beachtete Kniefall im Dezember 1970 am Mahnmal des -Aufstandes im Warschauer Getto von 1943 leitete symbolisch die Wende vom "Kalten Krieg" zur Friedenspolitik zwischen den Staaten des Ostens und des Westens ein. Es folgten die Ostverträge mit Polen. Hinzu kam 1970 das von Willy Brand eingeleitete erste deutsch-deutsche Treffen mit dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR in Erfurt. Die Erfurter Willy, Willy Rufe waren eindeutig auf Brandt bezogen, sie irritierte damals die DDR-Machthaber. Es folgte der Grundlagenvertrag zwischen den beiden Deutschen Staaten. Für seine erfolgreiche Ostpolitik erhielt Willy Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.
Brandts Amtszeit ist verbunden mit dem Motto "Wir wollen mehr Demokratie wagen". Trotz gewisser anfänglicher Skepsis unterstützten die Westmächte die Politik von Willy Brandt.
Der Bundestag wählte den früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, vier Mal zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Willy Brandt erhielt für seine Politik der Versöhnung viele nationale und Internationale Auszeichnungen.
Für diese Verdienste gebühre ihm Respekt und Anerkennung der ihm allerdings in der Stadt Fulda nicht gewährt wird, ergänzt das Vorstandsmitglied im Stadtverband Fulda, H.-J. Tritschler. So gelang es erst nach langem Drängen der SPD-Stadtverordnetenfraktion, dass ihm im Stadtgebiet Fulda eine Straße gewidmet wurde. Zur Enttäuschung der Sozialdemokraten allerdings nur eine Sackgasse, so kurz und versteckt, dass keiner, sie wahr nimmt.
Auch die nachträglichen Bemühungen der SPD, eine dem Namen und Wirken Willy Brandt angemessene Straße nach ihm zu benennen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Während für Alfred Dregger und Bischof Dyba kurz nach ihrem Tode auffällige Straßenzüge in Innenstadtbereich umbenannt wurden, wird einem der bedeutsamsten deutschen Staatsmänner der Nachkriegszeit diese angemessene Würdigung versagt, kritisiert Tritschler, scheinbar deswegen, weil es ein Sozialdemokrat war.
Die SPD-Fraktion wird die vierzigste Jährung der Verleihung des Friedensnobelpreises zum Anlass nehmen, erneut die Benennung einer maßgeblichen Straße nach Willy Brandt zu fordern. Auch einem erfolgreichen sozialdemokratischen Kanzler steht eine adäquate Ehrung durch die Stadt Fulda zu. Zumindest könne der gleiche Stellenwert wie für Dregger und Dyba erwartet werden, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung.