

Mit Fertigstellung des neuen Papierlagerplatzes der Firma Jass mussten die Sozialdemokraten leider feststellen, dass dieser – entgegen der vorherigen Aussagen der Stadt Fulda – doch wie befürchtet von den schweren Lastern über die Leipziger- und Mackenrodtstraße, teilweise auch über die Straße Vierzehnheiligen angefahren wird. Dies sei für die Anwohner ein unhaltbarer Zustand, der schnellstmöglich abgestellt werden müsse. Die Sozialdemokraten sehen hier die Stadt Fulda in der Pflicht.
Die SPD Fulda-Nord hat wieder gezählt: Innerhalb einer Viertelstunde fuhren zehn LKWs von der B27 kommend über die Leipziger- und Mackenrodtstraße das neue Papierlager der Firma Jass an. Anwohner im unteren Teil der Leipziger Straße berichten, dass einige LKWs von der Leipziger Straße das Papierlager sogar erst über die Straße Vierzehnheiligen anfahren.
Aufgrund der Tatsache, dass mit Fertigstellung der Daimler-Benz- und Hermann-Muth-Straße für rund EUR 2 Mio. im vergangenen Jahr eine Zufahrtmöglichkeit des Schwerlastverkehrs weitgehend außerhalb von Wohngebieten möglich sei, halten die Sozialdemokraten diesen Zustand für nicht akzeptabel.
Eberhard Strott, Vorsitzender der SPD Fulda-Nord, erinnert in diesem Zusammenhang an den Luftreinhalteplan der Stadt Fulda, dessen erster Entwurf vor zwei Jahren im April 2010 vorgestellt wurde. Dort sei seinerzeit festgestellt worden, dass die Leipziger Straße die am stärksten von Stickstoffdioxid belastete Straße in Fulda ist. Als eine Maßnahme zur Reduzierung dieser Belastung sei auf die Fertigstellung der Daimler-Benz- und Hermann-Muth-Straße verwiesen worden. Damit verbunden war die Hoffnung, dass der Schwerlastverkehr in der Leipziger Straße signifikant abnehme. Strott habe schon damals gefordert, dass die Stadt handeln müsse, wenn die erhoffte Entlastung ausbleibe. Nun könne jeder beobachten, dass die Belastung der Leipziger Straße unverändert hoch sei, weshalb er die Stadt in der Pflicht sehe.
Dabei gehe es nicht nur um die Belastung durch gesundheitsgefährdendes Stickstoffdioxid, wie Strott betont, sondern auch um die hohe Lärmbelastung und die durch den starken Schwerlastverkehr verursachte Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere der vielen Grundschüler der Marquardschule, die sowohl die Leipziger- als auch die Mackenrodtstraße auf ihrem Schulweg überqueren müssen.
"Gutes Zureden scheint nicht zu helfen", konstatiert Strott. "Deshalb muss die Stadt Fulda nun endlich über ein Durchfahrverbot des Schwerlastverkehrs nachdenken."
Das gleiche gelte auch für die Stadtteile Lehnerz und Niesig, die unter dem Schwerlastverkehr von der B27 zum Industriegebiet West zu leiden haben. Auch dieser Verkehr könnte über die Daimler-Benz- und Hermann-Muth-Straße geleitet werden – wie die Sozialdemokraten bereits in der Vergangenheit angemerkt haben.
"Wir haben den Eindruck, dass bei der CDU Mehrheitsfraktion der echte politische Wille fehlt, hier eine signifikante Entlastung für die Anwohner herbeizuführen, was mit unseren Vorschlägen schnell umsetzbar wäre. Ansonsten müssten wir dafür nicht schon seit über zehn Jahren kämpfen", so Strott abschließend.
Die Sozialdemokraten im Fuldaer Norden werden die SPD Stadtfraktion auffordern, einen entsprechenden Antrag in der Stadtverordnetensitzung am 7. Mai 2012 zur unmittelbaren Beratung und Beschlussfassung zu stellen.