
Zu beurteilen , ob die Neugestaltung des Universitätsplatzes wirklich ein gelungenes Werk ist, obliege dem jeweiligen Betrachter. Über Geschmack lasse sich bekanntlich trefflich streiten und das gelte auch hier. Deshalb könne die Lobhudelei des Magistrats nicht über einiges hinwegtäuschen, schreibt der SPD-Stadtverband in einer Pressemitteilung.
Wenn der Platz in Augen der Verantwortlichen hervorragend angenommen werde, dann habe das im Wesentlichen zwei Gründe: die zentrale Lage mit der fast unausweichlichen Überquerungsnotwendigkeit und die Aufenthaltsmöglichkeiten durch das Cafe sowie die Sitzmöglichkeiten. Das sei ein positiver Aspekt, der durch ein paar mehr Sitzgelegenheiten noch verstärkt werden könnte, schreibt Co-Vorsitzender Tritschler.
Eine große Gefahr stelle die Treppe des Baumhaines dar. Insbesondere dort, wo die Treppe beginne sich vom Pflaster zu entfernen, komme es immer wieder zu gefährlichen Stürzen. Dadurch, dass die Außenmöbilierung des Cafes mittlerweile bis fast an die Treppe heranführe, entstand eine enge und dadurch weitere kritische Stelle. Hier sollte die Stadt dafür sorgen, dass der Durchgang so frei bleibe, so dass ein barrierefreies Durchqueren möglich ist und der Führungsweg für Blinde ungehindert genutzt werden könne. Dass diese Blindenhilfe belegt wird, konnte leider auch bei großen Veranstaltungen auf dem Universitätsplatz festgestellt werden. Auch hier sei die Stadt gefordert.
Der neue Schulhof der Dalberg-Schule lasse auch zu wünschen übrig. Nicht nur, dass er kleiner wurde. Durch die hohe Ummauerung versprühe er auch den Charme eines Gefängnisinnenhofes. Die Kinder der Dalberg-Schule hätten wahrlich besseres verdient. Das neue Gebäude als Randbebauung, ein Teil der Ummauerung, möge vielleicht den Platz an sich neu definieren und für Frequenz sorgen. Dass damit das neobarocke Türmchen der Turnhalle in dem Gesamtgebilde nahezu verschwinde, könne nicht als architektonisch gelungen bezeichnet werden. Das sei jetzt fast so, als ob es abgerissen worden sei.
Ein großer Kritikpunkt sei und bleibe das Pflaster. Bei entsprechender Nässe sei eine Überquerung des Platzes ein regelrechtes Ausbalancieren, um nicht auszurutschen. Und im Winter verstärke sich diese Situation. Zudem scheine die Qualität des Pflasters nicht die beste zu sein, zumindest seien schon einige Schäden feststellbar. Etwas mehr Grün würde dem Platz sicher gut tun. Im Sommer knalle die Hitze auf das Pflaster, so dass mehr schattige Aufenthaltsinseln sicher vorteilhaft wären. Außerdem würde so das triste Pflaster in mehr Farbe eingebunden sein und weniger negatives Flair versprühen.
Die Gestaltung hätte nach Meinung der SPD wesentlich besser sein können und damit eine weitaus höhere Akzeptanz erreicht, wäre die Bürgerinnen und Bürger besser und intensiver bei der Entwicklung dieses Platzes eingebunden gewesen. Das jedenfalls hätten die Umfragen nach Fertigstellung ergeben. Aber wie auch bei vielen anderen Objekten, scheue der Magistrat scheinbar die Meinung der Öffentlichkeit. Deshalb sollte nach Meinung Tritschlers der Magistrat schnell einen Lernprozess in Gang setzen, um künftig die Bürgerinnen und Bürger Fuldas bei anstehenden gewichtigen Fragen angemessen zu beteiligen, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung