

Die Sozialdemokraten im Fuldaer Norden wehren sich gegen die Änderung des Bebauungsplans 20 / Leipziger Straße, die den Bau eines bis zu fünfstöckigen Hauses mit rund 40 exklusiven Wohnungen auf dem ehemaligen Ulrich-Gelände am Galgengraben ermöglichen soll. Hier werden die Interessen der Allgemeinheit hinter die Interessen der Investoren gestellt.
Damit der Bau so realisiert werden kann, wie von den Investoren gewünscht, müsse der aktuell gültige Bebauungsplan geändert werden. So berichtete der SPD Stadtverordnete Michael Herrlich am Freitag auf einer Vorstandssitzung der SPD Fulda-Nord. Herrlich ist zudem Mitglied im Bauausschuss.
Der aktuell gültige Bebauungsplan sehe u.a. vor, dass auf diesem Gelände zweigeschossig gebaut werden müsse. Die Gebäude dürften maximal 30% der Grundstücksfläche einnehmen. Ein ausreichender Abstand zur Grünanlage Galgengraben sei ebenfalls durch geeignete Baulinien bzw. Baugrenzen vorgeschrieben. Wir halten diese Vorgaben für vernünftig, so Sebastian Dickhut, Pressesprecher der SPD Fulda-Nord. Nur so könne sichergestellt werden, dass neu gebaute Häuser sich in die vorhandene Bebauung von Tannenberg- und Graf-Spee-Straße einfügten und vor allem die Weiträumigkeit der Grünanlage Galgengraben nicht eingeschränkt werde.
Die Investoren, die erst vor ein paar Jahren dieses Gelände gekauft haben in dem Wissen, was der Bebauungsplan für dieses Gelände vorsieht, wollen nun wesentlich größer bauen. Und dafür müsse der aktuell gültige Bebauungsplan geändert werden. So sei nun ein bis zu fünf Geschosswerke großes Gebäude geplant zudem mit einer Tiefgarage, die teilweise nicht komplett unter der Erde liege, was das Gebäude nochmals erhöhen würde, berichtete Herrlich weiter. Wir als Vorstand der SPD Fulda-Nord sind uns einig, dass dieser Vorschlag der sehr wohl durchdachten Intention des aktuell gültigen Bebauungsplans eklatant widerspricht, so Dickhut über die Diskussionen im Vorstand. Von einer Weiterentwicklung könne keine Rede sein. Hier solle einseitig zugunsten der Investoren der Bebauungsplan geändert werden. Daher lehnen wir dieses Vorhaben ab, so Dickhut.
Herrlich erinnerte in diesem Zusammenhang zudem an einen Antrag der SPD Stadtfraktion vom November letzten Jahres. Darin werde ein mehrjähriges Förderprogramm für die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums gefordert. Was die Investoren hier dagegen planen sei die Entstehung exklusiven Wohnraums. Dickhut ist zudem zu Ohren gekommen, dass ein dementsprechend exklusiver Kreis potentieller Wohnungskäufer bereits für vergangenen Freitag ins LebensART zur Präsentation des Baus eingeladen worden sei. Darüber hinaus finden wir es sehr irritierend, wenn die Investoren mit der Vermarktung dieses Gebäudes beginnen, ohne dass entsprechendes Baurecht zur Realisierung des Vorhabens vorhanden ist, so Dickhut in Anspielung auf die Tatsache, dass das Bauprojekt heute in der Fuldaer Zeitung als auch auf der Homepage der Projektgesellschaft unter dem Namen grün² leben in fulda beworben wird.
Für diesen Zweck den Bebauungsplan derart zu ändern, dass ein fünfstöckiger Bau ermöglicht wird, der sich in keinster Weise in die Umgebung einfügt und insbesondere die Weitläufigkeit der Grünanlage Galgengraben zerstören würde, halten wir für falsch. Wir als SPD Ortsverein Fulda-Nord erwarten, dass sich die SPD Stadtfraktion unserer Kritik anschließt und am Montag in der Stadtverordnetenversammlung dementsprechend geschlossen gegen die Offenlegung des neuen Bebauungsplans votiert, so Dickhut abschließend.
Bildunterschrift zu Foto1: Hier soll ein riesengroßer fünfstöckiger Kasten mit exklusiven Wohnungen gebaut werden
Bildunterschrift zu Foto2: Hier wurden in den letzten Wochen durch Baumfällungen Fakten geschaffen…