
Die SPD Fulda-Nord kämpft weiter für eine verträgliche Bebauung des ehemaligen Ulrich-Geländes am Galgengraben in der Graf-Spee-Straße. In einer aktuellen Resolution fordert sie den Magistrat auf, von der geplanten Änderung im Sinne der Investorin abzusehen.
Auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung beschäftigten sich die Sozialdemokraten im Fuldaer Norden erneut mit der geplanten Änderung des Bebauungsplans für das ehemalige Ulrich-Gelände am Galgengraben in der Graf-Spee-Straße. Hierzu haben sich mehr als 350 Bürgerinnen und Bürger überwiegend sehr ablehnend geäußert. So werde die Bebauung mit bis zu fünf Geschossen als viel zu hoch gegenüber der angrenzenden zweigeschossigen Bebauung und durch die geschlossene wuchtige Bauweise als völlig unpassend angesehen. Dass die radikalen Baumrodungen auch noch mit Genehmigung der Behörden bereits stattgefunden haben, ist vielen zudem unverständlich, wie man auf der Homepage der eigens dazu gegründeten Bürgerinitiative nachlesen könne. Sehr verwunderlich sei es, dass auch noch öffentliche Fläche von fast 500 m² an die Investorin veräußert werden soll.
Die Sozialdemokraten meinen, dass die sehr große Zahl von Äußerungen zeige, wie weit sich die Bauverwaltung wiederholt vom Bürgerwillen entfernt habe. Andere Beispiele wie der Gemüsemarkt würden auch noch nach Jahren von der Bevölkerung abgelehnt. Das neuste Beispiel sei das phantasielose Haus Zentral in der Lindenstraße, das eine individuelle Bebauung mit einem Türmchen verdrängt habe. Die Stadt verliere so zusammen mit der stückweisen Beseitigung vieler Bäume zunehmend ihr Gesicht.
Die SPD Fulda-Nord hält die Änderung des Bebauungsplans im Sinne der Investorin daher in keiner Weise mehr für realisierbar es sei denn, man wolle weiter am Bürgerwillen vorbei regieren. Die zahlreichen Zugeständnisse an die Investorin sehen die Sozialdemokraten im Fuldaer Norden mit Erstaunen insbesondere, da sie mit ihrer Wohnanlage auf dem Grundstück des ehemaligen Hallenbades am Schlossgarten in der Vergangenheit bereits ein großes Entgegenkommen erfahren hat.
Wie Sebastian Dickhut, Pressesprecher der SPD Fulda-Nord, berichtet, verabschiedeten die Mitglieder einstimmig eine Resolution, in der der Magistrat aufgefordert wird, von der geplanten Änderung des Bebauungsplans abzusehen. Stattdessen solle der Magistrat für eine verträgliche Bebauung sorgen, bspw. mit fünf bis zehn Reihenhäusern oder fünf Einfamilienhäusern so wie es die Stadtväter in dem noch gültigen und für jedermann im Internet einsehbaren Plan auch vorgesehen haben. So könne der Stadtteil am besten mit jungen Familien belebt werden.
Der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende und SPD Stadtverordnete Michael Herrlich ist gespannt darauf, wie sich die Stadt auf der nächsten Sitzung des Bauausschusses am kommenden Dienstag, 11. Juni, zu dem Projekt stellt, da inzwischen auch andere Fraktionen kritische Positionen beziehen. In diesem Zusammenhang fragen sich die Mitglieder des Ortsvereins, inwiefern sich die Stadt Fulda von der Tatsache unter Druck setzen lässt, dass die Investorin bereits mit der Vermarktung der Wohnungen begonnen hat.