Hannelore Kraft begeistert in Fuldas Bürgerinnen und Bürger

Über 500 Fuldaerinnen und Fuldaer waren am Dienstag Abend auf den Universitätsplatz gekommen, um eine der populärsten deutschen Politikerinnen live zu erleben: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Hannelore Kraft war in die Domstadt gekommen um die Fuldaer SPD im Wahlkampf zu unterstützen.

Zunächst betonte Landtagsabgeordnete Sabine Waschke, die im südlichen Wahlkreis Fulda II erneut antritt, dass es am Wahltag, dem 22. September, um nicht weniger als eine Richtungsentscheidung in Deutschland und in Hessen gehe. Im Gegensatz zu den jeweiligen schwarz-gelben Regierungen “geben wir Sozialdemokraten Antworten, wir wollen, dass sich unser Land entwickelt”, so Waschke.

Mit der Veranstaltung erklärte sie zudem die heiße Wahlkampfphase auch für die SPD Fulda für eröffnet, ab jetzt werde noch einmal um jede einzelne Stimme gekämpft. Dabei mithelfen wollen selbstverständlich auch Bundestagskandidatin Birgit Kömpel und Pascal Barthel, Landtagskandidat im Wahlkreis Fulda I.

Kömpel konzentrierte sich in ihrem Redebeitrag auf die Arbeitsmarktpolitik (“450-Euo Jobs verdrängen zunehmend sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze – das darf nicht mehr sein, das schadet auch gesamtwirtschaftlich”) und die Europapolitik (“Südeuropa wird ein Spardiktat aufgezwungen, obwohl gerade das Beispiel Deutschland zeigt, dass in der Krise Investitionen nötig sind!”).

Barthel holte etwas weiter aus und betonte die Notwendigkeit, die junge Generation stärker in die Politik einzubeziehen, wofür er auch persönlich stehe; nur gemeinsam könne man etwas erreichen. Außerdem stellte er die Kampagne “800 Millionen Euro für Hessen” vor, mit der die SPD gegen Steuerbetrug vorgehen will.

Ministerpräsidentin Kraft hatte die anwesenden Mitglieder mit ihrer sympathischen Art schnell für sich gewonnen, als sie ihre Rede eröffnete: “Wechsel geht! Ich bin das lebendige Beispiel dafür, auch wir hatten seinerzeit schlechte Umfragewerte.” Doch auch die vielen parteiunabhängigen Zuhörerinnen und Zuhörer vermochte Kraft in ihrem thematischen Rundumschlag zu überzeugen. Zentrales Anliegen sei stets, politisch vorzubeugen – “denn reparieren ist viel teurer!” Das gelte insbesondere im Bildungsbereich, der endlich unabhängig vom Geldbeutel der Eltern sein müsse, sowie bei der Unterstützung von Familien, wie sie aus vielen Erfahrungen vor Ort berichtete.

Auch die Kommunen als Kernkammer der Politik müssten besser unterstützt werden. “Der Staat braucht eine angemessene Finanzausstattung auf allen Ebenen”, forderte Kraft. In diesem Zusammenhang rechtfertigte sie auch die Steuererhöhungspläne der SPD, die sich in der Tat nur auf diejenigen beschränkten, die sich das leisten können: “Starke Schultern können hierzulande mehr tragen. Dazu stehen wir, da sagen wir im Gegensatz zur CDU auch ganz ehrlich, wo es herkommen soll.”

Für den Wahlkampf machte sie den Genossinnen und Genossen noch einmal Mut; die meisten würden sich erst ab jetzt intensiver damit beschäftigen, wem sie am 22. September ihre Stimme geben. Hier riet sie zum genauen Hinschauen und der Suche nach Unterschieden. “Schwarz-Gelb arbeitet mit Etiketten. Und was passiert? Nix! Oder fällt irgendjemandem ein gelungenes Reformprojekt ein?”, fragte sie in die Runde. Es gebe viele Themen, viele Baustellen – doch nur die SPD werde mit ihrem Programm (“das beste, das wir jemals hatten”) dafür sorgen, dass es wieder gerechter zugeht und auch Fehler mutig korrigiert werden.
Krafts Fazit: “Die meisten Menschen wollen, dass es nicht um das ‘Ich’ geht, sondern um das ‘Wir’. Und wer das will, der weiß, wo er am 22. September sein Kreuzchen macht!”