Manuela Schwesig diskutiert in Fulda über Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Zahlreiche Gäste hatten sich im IDEAL Café, Bar und Restaurant in Fulda eingefunden, um mit Manuela Schwesig und den Kandidatinnen und dem Kandidaten der SPD für Bund und Land über die Herausforderung von Karriere und Beruf insbesondere für Frauen zu diskutieren. Manuela Schwesig ist Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern und Stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD und im Kompetenzteam von Peer Steinbrück zuständig für die Themen Frauen, Familie, Aufbau Ost, Demografie und Inklusion.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Unterbezirksvorsitzende und Landtagskandidatin für den Wahlkreis Fulda II, Sabine Waschke (MdL), berichtete die Bundestagskandidatin Birgit Kömpel über ihre als Erfahrung als berufstätige Mutter von zwei Kindern und bot so eine Einführung in die Thematik der Diskussion. Moderiert wurde die Diskussion von Pascal Barthel, dem Landtagskandidaten für den Wahlkreis Fulda I.

Schwesig führte aus, dass sich die Arbeitswelt in Zukunft mehr nach den Familien ausrichten müsse und der Ausbau von Kindertagesstätten statt des Betreuungsgeldes eines der zentralen Themen seien, mit welchen sich eine Rot/Grüne Regierung in den ersten 100 Tagen beschäftigen werde. Es gäbe weiterhin die Notwendigkeit, den Bereich Pflege besser auszustatten, sowohl personell als auch qualitativ. Dazu gehören ebenfalls bessere Gehälter und tarifliche Zulagen, wie es diese bereits in der Industrie gäbe. „Wir wollen mit einer Rot/Grünen Bundesregierung 125.000 Stellen in der Pflege schaffen, denn mehr Zeit für Pflegebedürftige können nur mehr Pflegekräfte leisten“, ergänzte Waschke anschließend.

Eine klare Haltung zu einer gesetzlichen Frauenquote und Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer brachte Schwesig ebenfalls zur Sprache. „Es wird Zeit, dass sich die erfolgreichen Männer hinter ihre starken Frauen stellen. Frauen müssen die selben Karrierechancen und vor allem die selbe Bezahlung erhalten wie ihre männlichen Kollegen“, forderte Barthel.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt sei die Einführung von Ganztagsangeboten in der Grundschule. Diese müssten so organisiert werden, dass sportliche und kulturelle Angebote in der Grundschule stattfinden und die Hausaufgaben betreut vor Ort bereits erledigt werden. Es könne nicht sein, dass Kinder abends bis 18.00 oder 19.00 Uhr noch an ihren Hausaufgaben sitzen. All diese Ziele könnten aber nur mit einer Rot/Grünen Regierung verwirklich werden, denn die Union stehe zum Beispiel für das Betreuungsgeld, welches die SPD innerhalb der ersten 100 Tage abschaffen wolle.

„Ich wünsche mir vor allem für Eltern und Frauen einen Politikwechsel in Berlin und in Wiesbaden. Wir können nicht länger unsere qualifizierten Frauen mit dem Betreuungsgeld und einem ungerechten Ehegattensplittung an zuhause binden“, lautete Kömpels Fazit aus der Veranstaltung. Und sie fordert weiter: „Auch hier in Fulda muss ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen. Viele junge Väter wollen sich heutzutage in die Erziehung der Kinder einbringen; das Rollenverständnis hat sich bereits in vielen Familien geändert. Politik muss dieser Entwicklung Rechnung tragen und die Weichen dafür stellen.“