Auf ihrer Sommer-Runde machten Mitglieder der Kreis- und Stadtfraktion in Begleitung der Landtagsabgeordneten Sabine Waschke Station im Klinikum Fulda. Dort wurden sie von den Vorständen Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel und Burghard Bingel über die aktuelle Situation des Klinikums informiert. Dabei standen die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Umbaumaßnahmen im Mittelpunkt der Informationen.
Das Klinikum habe rasch und konsequent auf die Bedrohung durch das neuartige Corona-Virus reagiert. Zu jedem Zeitpunkt standen ausreichende Bettenkapazitäten zur Verfügung und ein funktionierendes Hygienekonzept wurde kurzfristig entwickelt und umgesetzt. Der dazu notwendige finanzielle Aufwand sei enorm gewesen und die bisher zugesagten Kostenerstattungen dürften diese Ausgaben nicht decken. Zudem durften eine Zeitlang geplante Operationen nicht durchgeführt werden, was zu erheblichen Einnahmeverlusten führte. Deshalb werde das Klinikum voraussichtlich auch das Jahr 2020 mit einem Defizit abschließen, erläuterten die Vorstände.
Sehr hilfreich war es deshalb, dass Stadt und Landkreis Kredite zur Verfügung stellten, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Die SPD-Vertreter betonten, dass man den Landkreis noch mehr in die Verantwortung nehmen wolle. Dem Kreisausschuss liege der SPD-Antrag vor, dass sich der Landkreis finanziell am Klinikum beteiligen möge, was auch von den SPD-Stadtverordneten unterstützt werde.
Einig waren sich Vorstand und SPD-Vertreter darin, dass Land und Bund im Sinne der Daseinsvorsorge die Krankenhäuser der Maximalversorgung finanziell wesentlich besser ausstatten müssen. Wer die medizinische Versorgung in der Region sicherstellen möchte, darf die kommunalen Träger damit nicht allein lassen, so das Fazit.
Erörtert wurde auch der Fachkräftemangel. Die SPD-Vertreter erkundigten sich nach den Rahmenbedingungen, die zur Gewinnung ärztlichen und pflegerischen Personals notwendig seien. Positiv registrierten die SPD-Vertreter, dass das Klinikum ausreichend Kinderbetreuungsplätze von 6 – 22 Uhr zur Verfügung stellen könne. Leider sei das ÖPNV-Angebot von und zum Klinikum mit dem letzten Fahrplanwechsel ausgedünnt worden. Mit der Folge, dass vermehrt mit dem Auto zur Arbeit gefahren werde. Die Mitglieder der Kreistags- und Stadtfraktion kündigten hierzu Initiativen zum nächsten Fahrplanwechsel an.
Die SPD-Vertreter betonten abschließend, sich weiterhin für den Bestand des Klinikums in kommunaler Trägerschaft einzusetzen. Dies sei unabdingbare Voraussetzung für eine optimale und wohnortnahe medizinische Versorgung. Mit dem Vorstand will man im Gespräch bleiben und auf der politischen Ebene dazu beitragen, dass das Klinikum in Zukunft wieder auf einem soliden finanziellen Fundament stehen kann, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung.